2021

Mahnwache zum 60. Jahrestag Beginn der Sprühflüge der US-Army mit Agent Orange

Dienstag, 10. August 2021 von 9.00-19.00 Uhr

auf dem Limmatplatz in Zürich

Am 10. August 2021 jährt sich zum 60. Mal der Beginn der Sprühflüge der US-Army mit Agent Orange.

Im Gedenken an diesen Jahrestag und in Solidarität mit den Opfern des zehnjährigen Einsatzes der verheerenden Chemiwaffe, die verharmlosend „Herbizid“ genannt wurde und wird, führt die Vereinigung Schweiz-Vietnam am diesjährigen 10. August von 9 – 19 Uhr eine Mahnwache auf dem Limmatplatz in Zürich durch.

Es werden Fotos von Agent Orange-Opfern gezeigt und Flyer verteilt.

     

Aktualisieren:

An unserem Aktionstag vom 10. August 2021 haben wir bei strahlendem Sonnenschein rund 1’000 Flyer verteilt, manche positive Reaktion erhalten und ein paar gute Gespräche geführt. Nach diesen Stunden auf der Strasse steht die Frage: Wie viele Leute wissen (heute noch) was Agent Orange ist? Sehr viel Informationsarbeit bleibt zu tun um Gleichgültigkeit und Unwissen entgegenzuwirken…

2015

Lighter than Orange - the legacy of dioxin in Vietnam

Sonntag, 28. June 2015, 14.00 Uhr

Gemeinschaftsraum, Goldregenweg 28, 8050 Zürich

Dokumentarfilm von Matthias Leupold

www.lighterthanorange.com
www.matthiasleupold.com

2012

Dow Chemical Olympiade und Paralympics 2012

Dow Chemical ist Hauptsponsor der Olympischen Spiele in London. Wir – und nicht wir allein – meinen ein unwürdiger Sponsor, denn Dow Chemical ist nicht irgend eine Firma. Dow Chemical hat Tod, Verwüstung und unsägliches Leid über Millionen von Menschen gebracht und weigert sich zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Opfer beizutragen – ein Verhalten, das dem olympischen Gedanken zutiefst widerspricht. Lesen Sie weiter in den Briefen und Artikeln, unterschreiben Sie die Petition der Association d’Amitié Franco-Vietnamienne.

Während der Olympiade und den Paralympics zeigt die VSV in einschlägigen Kinos der deutschsprachigen Schweiz diesen Protestspot gegen den unwürdigen Sponsor Dow Chemical.

Wir danken dem riffraff in Zürich für die geschenkte Zusatzwoche und erwarten mit Interesse Reaktionen aus dem Publikum.

Ein unwürdiger Sponsor

Für 7 Millionen englischen Pfund darf sich der US Konzern Dow Chemical mit Bandenwerbung in den Stadien als Sponsor der olympischen Spiele und der Paralympics präsentieren. „Dies ist der ungeeignetste Sponsor, den man sich vorstellen kann“ meinen Organisationen der Vietnam-, Friedens- und Umweltbewegung aus Vietnam und Europa.

Mit dem Sponsoring der Olympischen Spiele und der Paralympics 2012 will sich Dow Chemical als Schutzpatron für den Sport und die Menschen darstellen. Dies kann angesichts der Taten von Dow Chemical nicht anders als zynisch bezeichnet werden.

Dow Chemical ist nämlich eine der Herstellerfirmen des Entlaubungsmittels Agent Orange, das von 1961–1971 durch die US-Armee über dem Süden Vietnams sowie Teilen von Laos und Kambodscha versprüht wurde. Weiter lesen…

Ausstellung zu Agent Orange in Balerna (TI)

18. Juni bis 25. Juni 2012

Links (Articolo + Foto): Document    Fotos

Publication dans VietWeek

11. Mai 2012

Links: pdf

Offener Brief von Union des Femmes/ Lettre de l'Union des Femmes

29. Mai 2012

Links: pdf

Réponse du CIO à ASV / Antwort CIO an VSV

8. Mai 2012

Links: pdf

Protestsbrief an CIO

Protestsbrief von Herrn Hoang Tuan Anh, Minister für Kultur, Sport und Tourismus / Protestation du Vietnam au CIO, signée par M. Hoang Tuan Anh, Ministre de Culture, Sport et Tourisme au CIO.

02. Mai 2012

Tiếng Việt      Français     English

Offener Brief zu Dow Chemical an den Olympic und Paralympic Games in London

11. April 2012

Deutsch   Français     English    Italian

2011

VAVA Offener Brief an IOC 30. November 2011
Erklärung zum Jahr der Opfer von Agent Orange 2011

Am 10. August 1961 führte die US-Luftwaffe die ersten Sprühflüge mit Entlaubungsmitteln über vietnamesischem Territorium durch, unter ihnen das dioxinhaltige Agent Orange. In diesem Jahr erinnert Vietnam mit vielfältigen Veranstaltungen an den 50. Jahrestag dieses Ereignisses.

Der Vietnamkrieg (1961-1975) ist bekannt für die massiven Bombardements auf Nordvietnam. Noch heimtückischer war der von der Öffentlichkeit lange Zeit nicht beachtete chemische Krieg, der von 1961 bis 1971 im Süden dramatische, bis heute andauernde Wirkungen verursachte. Es handelt sich dabei um eine Umweltzerstörung grössten Ausmasses und eine menschliche Katastrophe vielfältiger Art mit Auswirkungen auf Gesundheit, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur, jetzt schon in der dritten Generation.

Die Regierung der Vereinigten Staaten und die Firmen, die diese chemischen Produkte hergestellt haben, leugnen jegliche Verantwortung. Aber dabei darf es nicht bleiben.

Am 16. Juni 2010 hat in Hanoi die Dialoggruppe USA-Vietnam[1] ihren vierten Bericht veröffentlicht, der aus zwei Teilen besteht, einer Erklärung und einem Aktionsplan.

Die Erklärung nimmt kein Blatt vor den Mund und bricht mit der bislang üblichen sprachlichen Zurückhaltung. Sie begrüsst die Anstrengungen, welche Vietnam seit 1980 unternommen hat, um selbst gegen die Folgen dieser Versprühungen anzukämpfen und erinnert daran, dass es auch bescheidene humanitäre Hilfe von Nichtregierungsorganisationen gegeben hat, unter ihnen der Ford-Stiftung.

Der Plan, der im zweiten Teil erläutert wird, gibt als Bedarf für die Aktivitäten die Summe von 300 Mio. USD an, die in Jahresraten von 30 Mio. aufgebracht werden müssen. Die Aufzählung der einzelnen Aufgaben, die in dieser Zeit zu lösen sind, ist vier Seiten lang. Das Programm ist ehrgeizig, und man kann Zweifel hegen, dass 300 Mio. ausreichen werden, es durchzuführen.

Allerdings hat die Dialoggruppe keinerlei Entscheidungsbefugnis und verfügt über keine finanziellen Mittel. Das Problem der Folgen der Sprühaktionen ist also weit entfernt davon, gelöst zu werden.

Doch ein Punkt verdient, hervorgehoben zu werden: Die Dialoggruppe wendet sich direkt an die amerikanische Regierung mit der Aufforderung, den grössten Teil der nötigen Mittel bereitzustellen.

Die humanitäre Hilfe steht in keinem Verhältnis zu dem was nötig wäre. Deshalb muss die Unterstützung für Vietnam und die gerechte Entschädigung für die Opfer auf der Ebene der Staaten organisiert werden. Die Firmen, welche die Entlaubungsmittel hergestellt haben, vor allem Monsanto und Dow Chemical, müssen sich an dieser Unterstützung beteiligen und so die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.

In Ivry (Frankreich) haben sich am 21. Mai 2011 anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung der Association d’Amitié Franco-Vietnamienne die VertreterInnen von vier Solidaritätsorganisationen mit Vietnam darauf verständigt, die Öffentlichkeit erneut auf die Tragödie hinzuweisen, die sich in Vietnam abspielt, mehr als 35 Jahre nach Ende des Krieges. Sie wollen ihre Anstrengungen darauf richten, in ihren jeweiligen Ländern Abgeordnete von der Notwendigkeit einer schnellen und massiven Hilfe für die vietnamesischen Opfer von Agent Orange und für das Land Vietnam, dessen Natur durch die Entlaubungsmittel verwüstet worden ist, zu überzeugen.

Association d’Amitié Franco-Vietnamienne

Association Belgique-Vietnam
Freundschaftsgesellschaft Vietnam (Deutschland)
Vereinigung Schweiz-Vietnam

*Britain-Vietnam Friendship Society

*Associazione Italia-Vietnam

(*Diese beiden Organisationen waren an der Konferenz nicht vertreten. Sie haben sich der Erklärung nachträglich angeschlossen.)

Unterstützende Organisationen in der Schweiz:

 – Association des Vietnamiens en Suisse

 – Dr. h.c. Daniel G. Hueskes (Den Kindern eine Chance geben.)

 – Frauenvereinigung für Frieden und Fortschritt

 – medico international schweiz

 – Schweizerische Friedensbewegung

[1]  Gruppe von vietnamesischen und amerikanischen Wissenschaftlern und Politikern, gegründet 2007, um gemeinsam das Problem der Folgen von AO zu diskutieren und im Sinne der Humanitären Hilfe zu lösen. Organisiert wird die Arbeit vom Aspen-Institute, finanziert von der Ford-Stiftung

Kriege enden nicht, wenn keine Bomben mehr fallen...

Spätfolgen des Chemiewaffen-Einsatzes im Vietnamkrieg

Die Ausstellung umfasst 37 Fotos, die auf Aluminium aufgezogen sind. 32 Fotos im Format 35 x 42 cm und 5 Fotos 40 x 70 cm, in beiden Grössen Hoch- und Querformat.

Die Bildtafeln können an Stellwänden aus Holz oder andern Aufhängevorrichtungen befestigt werden, je nach Raumangebot. Auch muss die Ausstellung bei knappen Raumverhältnissen nicht integral gezeigt werden.

Zur Ausstellung gehören informierende Texte, die jederzeit aktualisiert werden können:

  • Grundtext zu den Spätfolgen der Chemiewaffeneinsätze
  • kurzer Überblick über die Vietnamkriege
  • Kurzinfo zur Sozialistischen Republik Vietnam (als Kartenlegende geeignet)
  • Der Fotograf Roland Schmid
  • Portrait der Vereinigung Schweiz-Vietnam

Ferner kann die Ausstellung durch weiteres Dokumentationsmaterial zum Auflegen und Veranstaltungen und Führungen zum Thema ergänzt werden.

Déclaration du 27. Mai 2011 à l'occasion de 50 ans de l'AAFV

Congrès du 21.05.2011 à Ivry s/ Seine (France)

Réunis à Ivry (France) le 21 mai 2011 à l’occasion du 50ème anniversaire de l’AAFV, les représentants de quatre associations de solidarité avec le Vietnam, dont l’ASV en fait partie, s’engagent à faire connaître au public le drame que le Vietnam vit, plus de trente-cinq ans après la fin de la guerre. Ils déploieront tous leurs efforts pour convaincre leurs parlementaires respectifs de la nécessité d’un soutien rapide et massif aux victimes vietnamiennes de l’Agent orange et au Vietnam dont la nature a été ravagée par les défoliants.

2009

Décision injuste

Agent Orange Décision injuste (pdf format)

Le courrier du Vietnam:

Agent orange : une décision injuste de la Cour suprême américaine – 04/03/2009

Le combat continuera jusqu’à ce que la justice soit rendue à toutes les victimes de la campagne de „guerre chimique“ menée par le gouvernement américain au Vietnam. 

C’est ce qu’a souligné l’avocat Jonathan Moore, conseiller de l’Association des victimes de l’agent orange/dioxine du Vietnam (VAVA), pour le procès intenté par les victimes vietnamiennes de l’agent orange/dioxine contre 37 compagnies américaines des produits chimiques ayant fabriqué ce toxique déversé au Vietnam par l’Armée américaine pendant la guerre, après la décision rendue publique le 2 mars par la Cour suprême américaine de ne pas examiner la plainte des victimes vietnamiennes.

La Cour n’a donné aucun commentaire sur sa décision, prise le 27 février dernier, rejetant ainsi la plainte des victimes vietnamiennes et 2 autres plaintes des vétérans américains contre les fabricants de produits chimiques américains pour leur demander d’indemniser les dommages.

Auparavant, la pétition des victimes vietnamiennes avait été rejetée par la Cour d’appel fédérale de New York, bien que plusieurs recherches scientifiques comme les réalités prouvent un lien direct entre ces défoliants, les cancers, le diabète et les malformations congénitales.

De son côté, Merle Ratner, coordinatrice de Vietnam agent orange relief and responsibility campaign (VAORRC), s’est déclarée indignée, en tant qu’une citoyenne américaine, que la Cour suprême américaine avait refusé la justice à plus de 3 millions de victimes vietnamiennes de l’agent orange/ dioxine ainsi qu’aux vétérans américains affectés par ce produit nocif.

Elle a annoncé que ce procès de la VAVA avait bénéficié d’un soutien public sans précédent tant aux États-Unis que dans le monde pour demander la justice et la compensation aux victimes vietnamiennes. „Les Américains continuerons de lutter pour demander la justice et la compensation aux victimes et pour nettoyer les points chauds au Vietnam“, souligne-t-elle.

Les procès liés à l’agent orange/ dioxine sont une longue lutte pour la justice lancée depuis la fin de la guerre par les vétérans américains conduisant à un arrangement en 1984 selon laquelle les compagnies chimiques américaines, dont Dow Chemical et Monsanto, ont accepté de verser 180 millions de dollars à un fonds de compensation.

Outre le procès en cours de la VAVA, 2 vétérans américains ont déposé une pétition pour demander leur droit dans cette somme.

Lors de son interview accordée hier au journal en ligne VietNamNet, le secrétaire général de la VAVA, Trân Xuân Thu, affirme que cette décision de la Cour suprême américaine „ne met pas fin“ à la lutte pour la justice des victimes vietnamiennes. „Nous poursuivrons le combat par d’autres voies. Cette décision ne peut mettre un terme à tous les aspects touchant à la situation des victimes vietnamiennes de l’agent orange/dioxine“, souligne-t-il.

La VAVA affirme que la décision de la Cour suprême américaine „va à l’encontre de la réalité“, celle de l’extrême gravité des séquelles de la dioxine pour des millions de Vietnamiens.

  1. Thu rappelle aussi que parallèlement à ce combat pour la justice, la VAVA continue de constituer des dossiers collectifs de victimes vietnamiennes dont 2, d’ores et déjà achevés, concernent les femmes des provinces de Ninh Binh et Thai Binh (Nord) qui étaient présentes sur la piste de Truong Son pendant la guerre.

Giang Ngân/CVN (04/03/2009)

Nhân Dân: Justice trampled upon by the us supreme court's decision

The US Supreme Court on March 2, 2009 announced its decision to refuse a review of petitions lodged by Vietnamese Agent Orange victims against US chemical manufacturing companies for their producing the toxic chemical used by the US Army during the Vietnam war. Once again, equality and justice reserved for the Agent Orange/Dioxin victims in Vietnam are not respected.

The US chemical warfare coded the “Ranch Hand Campaign” against Vietnam began from 1961 to 1971. This is the longest, cruelest war, causing the heaviest losses to humans, nature and environment in Vietnam. The effects and consequences of Agent Orange have still been passed from generation to generation. Nature and the environment continue to be destroyed. Within those ten years, the US Army had carried out 19,905 sorties, spraying about 80 million litres of herbicides and as a result, over three million people had been victimised. On the other hand, many American and international scientists had proved that the Agent Orange/Dioxin was the toxic chemical, not merely the herbicide.

At present, millions of Vietnamese Agent Orange victims are wrestling with their daily lives because of the effects of the US toxic chemical, whereas their eco-environment has been badly destroyed. Pains, poverty and diseases are constantly tormenting their lives. Many of them have died without having received any assistance from those who had been the cause of their misery. It is because of this that Vietnamese Agent-Orange victims lodged the lawsuit against 37 US chemical producers to the US Supreme Court. But they have received only the wrong and regrettable decisions so far. On the contrary, the Vietnamese Government has done everything it can to give its material and spiritual help to their Agent Orange victims so that they could overcome by themselves their own difficulties and improve their lives. On the other hand, the Vietnamese Government has issued a lot of policies to assist these victims, while other Vietnamese social and humanitarian organisations have held a wide range of practical activities to support these victims.

Only a few hours after the US Supreme Court’s decision on the above-said issue, American lawyer Jonathan Moore who is lead counsel for the Vietnam Association of Victims of Agent Orange (VAVA) in the lawsuit against 37 US companies that produced the toxic chemical said he was very sad to hear this decision, further confirming that the struggle must continue until justice for all those who were victimised by the US Government’s campaign of chemical warfare during the Vietnam War is achieved. Ms Merle Ratner, co-ordinator of the Vietnam Agent Orange Relief and Responsibility Campaign said: “As a US citizen, I am outraged that the Supreme Court has refused justice for the more than 3 million Vietnamese victims of Agent Orange as well as to Agent Orange affected by US veterans whose suit was also denied review”.

“However, the VAVA lawsuit has produced unprecedented public support both in the US and internationally for justice and compensation for Vietnam’s Agent Orange victims. Americans will keep on fighting for justice and for full compensation for the victims and clean up of the hot spots” – Ms Merle Ratner further said.

On May 15, 2008, for the first time the Agent Orange issue was brought to the hearing at the Asia Pacific and the Global Environment Subcommittee of the US House of Representatives. So what the USA should and must do is to give back the right to live, equality and justice to the Vietnamese Agent Orange victims!  

By Tran Dinh Chinh

4.3.2009

VAVA vows to fight for AO victims

The Vietnam Association for Victims of Agent Orange/dioxin (VAVA) says that it will continue to struggle for Agent Orange (AO)/dioxin victims in various forms until justice is achieved.

In a statement issued on March 4, VAVA expressed great resentment regarding the US Supreme Court’s decision on March 2 to reject VAVA’s petition, saying that it completely denies the fact about the consequence of AO/dioxin in Vietnam that has been confirmed by many Vietnamese and international scientists.

VAVA also called on all Vietnamese and people with conscience in the world to stand by Vietnam in demanding the US side to take legal and moral responsibility for resolving the aftermath of AO/dioxin in Vietnam.

Tran Xuan Thu, VAVA Deputy President and General Secretary, said the US Supreme Court’s dismissal of the suit is only valid within the states under the jurisdiction of the Court of Appeals No2. According to the US law, Vietnam can still file its suit at the remaining 11 courts of appeals in the US.

In addition to the legal battle, Mr Thu said that it would also continue to step up the struggle at public forums aimed at garnering support for the victims. He said that a number of individuals and foreign organisations had declared their support for Vietnamese AO victims, including the Britain-Vietnam Friendship Society, the France-Vietnam Friendship Association, and the Vietnam Agent Orange Relief and Responsibility Campaign of the US.

Len Aldis, Secretary of Britain-Vietnam Friendship Society, said that the US Supreme Court’s rejection of the appeal by both US and Vietnamese victims without giving any reasons clearly showed that their ruling was based on political reasons rather than legal ones. He affirmed that the struggle would continue until justice prevails for the victims.

The Vietnam Agent Orange Relief and Responsibility Campaign said that it would be stepping up its corporate campaign with VAVA aimed at bringing public support for the victims. The France-Vietnam Friendship Association said it would hold a seminar on the effects of AO in Montreuil on March 9.

Also on March 4, the Vietnam Fatherland Front issued a statement calling on international organizations, governments, non-governmental organizations, scientists and people in the world to take practical action to support the Vietnamese AO victims and their lawsuit.

According to VAVA, between 1961 – 1971, the US army used about 80- million litres of toxic chemicals, mainly Agent Orange that contained nearly 336 kilograms of dioxin. Consequently, about 4.8 million Vietnamese people were exposed to this deadly toxic chemicals and more than 3 million of them have suffered from the effects of Agent Orange.

(VNS/VOV)

5.3.2009

Friendship societies protest US court’s AO decision

Vietnamese friendship societies issued a joint statement on March 6, voicing their protest against the US Supreme Court’s decision to reject a Vietnamese Agent Orange /dioxin victims’ petition against the US companies responsible for the production of AO/dioxin chemicals that were used in Vietnam during the war between the two nations.

Among the signatories of the statement were the Vietnam Union of Friendship Organisations, the Vietnam-US Society, the Vietnam Peace Committee, the Vietnam Fund for Peace and Development, and organisations representing solidarity and friendship between the Vietnamese and overseas groups.

They described the US Supreme Court’s March 2 decision as “an erroneous, unjust and amoral one”, while demonstrating their support for the Vietnam Association for Victims of Agent Orange/dioxin (VAVA)’s statement denouncing the US Supreme Court’s irrational and inhumane decision.

“We wholeheartedly support the determination of the Vietnamese AO victims to maintain their struggle for justice, in both the courts and the public opinion front,” said the statement.

They called on all organisations and pacifists across the world to voice their solidarity, support and assistance to lend more weight to the Vietnamese AO victims’ battle for justice.

“We call on the US administration to accept its responsibility to resolve the consequences of war in Vietnam, including the residual effects of toxic chemicals sprayed by the US troops,” they said, noting that “justice must be granted to Vietnamese AO victims.”

Between 1961 and 1971, the US army sprayed about 80 million litres of toxic chemicals, mainly Agent Orange, containing almost 336 kilograms of dioxins, over Vietnam. Consequently, approximately 4.8 million Vietnamese people were exposed to the deadly toxic chemical, and more than 3 million of them still suffer from the effects of Agent Orange.

The US chemical manufacturers accepted the deadly effects of Agent Orange/dioxin in 1984 and paid US war veterans US$180 million in compensation for their exposure to AO/dioxins.

In 1996, the US Government acknowledged the harmful effects of AO/dioxins, sending apologies and granting subsidies worth billions of US$ to US war veterans who had been exposed to AO/dioxins.

Scientific research by Vietnamese, American and international scientists has proved that the toxic chemicals used by the US troop have had a detrimental effect on the health of not only those who were directly exposed to these chemicals, but their offspring too.

According to several epidemiological studies on the consequences of dioxins, jointly conducted by Vietnamese and Japanese scientists, dioxin-related diseases identified by the US National Academy of Sciences Institute of Medicine have also been discovered in Vietnamese AO/dioxin victims.

(VNA) 7.3.2009

2008

Aufruf zur Gerechtigkeit

Wir, die Unterzeichnenden Organisationen schliessen uns der Erklärung der Vietnamesischen Vereinigung der Agent Orange Opfer (VAVA) vom 25. Februar 2008 an

Am 22. Februar 2008 bestätigte das US Appellationsgericht in New York das Urteil des Bezirksgerichts vom 19. März 2005 und wies die Klage der vietnamesischen Agent Orange Opfer gegen die Herstellerfirmen dieser tödlichen Chemikalie ab. Dies ist ein irrationales, durch Befangenheit geprägtes und unfaires Urteil, welches der täglichen Realität der viet-namesischen Opfer, deren Leiden durch Agent Orange/ Dioxin verursacht ist, in keiner Weise Rechnung trägt.

Die Produktion und Lieferung der toxischen Produkte durch diese Chemieunternehmen an die US Armee während des Vietnamkrieges, haben weiterhin lang anhaltende und tödliche Wirkungen auf das Leben und das Ökosystem Vietnams. Die US-Chemieunternehmen wussten sehr wohl, dass ihre Produkte die menschliche Gesundheit schädigen, schon bevor sie diese in Vietnam eingesetzt wurden.

Sie haben die Wahrheit ignoriert und weigern sich, die Verantwortung für ihre Verbrechen zu übernehmen, nicht allein gegenüber den vietnamesischen Opfern sondern auch den Opfern in weiteren Ländern, die im Vietnamkrieg aktiv waren.

Die Forderungen der Agent Orange/Dioxin Opfer sind völlig legitim. Sie haben keine andere Wahl, als ihren Kampf für Gerechtigkeit fortzusetzen und wir unterstützen ihre Anrufung des obersten Gerichtshofs der USA, des Supreme Court. Gleichzeitig setzen unsere Anstrengun-gen fort, um eine wachsende Unterstützung der Opfer durch die gesamte menschliche Gemeinschaft zu erreichen, einschliesslich des amerikanischen Volkes.

Wir rufen alle Menschen der ganzen Welt, die ein Gewissen haben, auf, sich an die Seite der Agent Orange Opfer zu stellen und gemeinsam die Hersteller der tödlichen Gifte aufzufor-dern, die rechtliche, geistige und moralische Verantwortung für die Folgen ihres Tun zu übernehmen.

Das Leiden der Opfer von Agent Orange/Dioxin Opfer in Vietnam ist ein Schmerz der gesamten Menschheit.

Der Kampf für Gerechtigkeit muss erfolgreich enden!

Erstunterzeichnende Organisationen:

 Association Belgique – Vietnam

 Association d’amitié franco-vietnamienne AAFV

 Associazione Nazionale Italia-Vietnam

 Britain-Vietnam Friendship Society

 Freundschaftsgesellschaft Vietnam

 Vereinigung Schweiz-Vietnam

 Al Burke, Koordinator der Stockholm Konferenz von 2002

Aufruf zur Gerechtigkeit (format pdf)

Déclaration - Pour la Justice

Par cet appel à la Justice pour les victimes de l’Agent orange, nous déclarons faire nôtre la déclaration faite par l’Association pour les victimes vietnamiennes de l’Agent orange (VAVA) le 25 février 2008.

Le 22 février 2008 à New York, la Cour d’appel des Etats-Unis a confirmé le jugement du 19 mars 2005 de la Cour de District rejetant la plainte des victimes vietnamiennes de l’Agent orange contre les entreprises qui ont fabriqué ce produit chimique mortel. C’est une décision déraisonnable, erronée et injuste qui ne tient pas compte de la réalité affrontée chaque jour par les victimes vietnamiennes dont les souffrances sont dues à l’Agent orange/dioxine.

La production et la fourniture de produits toxiques aux forces américaines engagées dans la guerre du Vietnam par ces entreprises chimiques continuent à avoir des effets meurtriers de longue durée sur la santé humaine et sur les écosystèmes au Vietnam. Les entreprises chimiques savaient très bien que leurs produits étaient nuisibles à la santé humaine avant qu’ils ne soient employés au Vietnam.

Elles n’ont pas tenu compte de la vérité et ont esquivé leur responsabilité pour leurs crimes non seulement à l’égard des victimes vietnamiennes mais à l’égard des victimes des autres pays engagés dans la guerre du Vietnam.

Les exigences des victimes de l’Agent orange/dioxine sont absolument légitimes. Elles n’ont pas d’autre choix que de continuer leur combat pour la justice et nous soutenons leur Appel à la Cour Suprême des Etats-Unis. Nous continuerons à faire campagne pour obtenir un soutien croissant de toute la communauté humaine, y compris du peuple américain.

Nous demandons aux hommes et aux femmes de conscience du monde entier de se tenir à nos côtés pour exiger que les producteurs de ces poisons mortels assument leurs responsabilités juridique, spirituelle et morale envers les effets dont ils sont la cause.

La douleur des victimes de l’Agent orange/dioxine est la douleur de toute l’humanité.

Le combat pour la justice doit l’emporter

Nom et adresse de l’organisation:

Date et signature:

Déclaration: Pour la Justice (format pdf)

2007

Referat Forum für Zeitzeugen, 28. August 2007, Aarau

Referat 28.8.2007 Aarau (pdf format)

Heute denken viele beim Stichwort „Vietnam“ an eine faszinierende Feriendestination und das ist gut so. Historische Tempel und Pagoden, eindrückliche Landschaften und das Grün der Reisfelder, freundliche Menschen und die Begegnungen mit ihnen sind zweifellos eine Reise wert.

Doch hier, im Forum für Zeitzeugen, möchte ich Ihren Blick auf eine andere Realität lenken: „Kriege enden nicht, wenn keine Bomben mehr fallen und die Kämpfe aufgehört haben. Die Zerstörungen dauern viel länger an, in der Landschaft ebenso wie im Gedächtnis und in den Körpern der Menschen,“ hatten wir im Stockholmer Appell zu den Langzeitfolgen des Krieges in Laos, Kambodscha und Vietnam im Juli 2002 festgehalten. Vietnam war lange Jahre vor allem ein Synonym für einen schrecklichen Krieg. Der damalige Verteidigungsminister Robert Mc Namara, der seine Doktrin viel später als einen „Fehler“ bezeichnet hat, wollte damals das Land „in die Steinzeit zurück bomben“, wie er sich ausdrückte. Dies wurde weit gehend umgesetzt. Auf Vietnam sind Bomben mit mehr Sprengkraft gefallen, als im ganzen 2. Weltkrieg abgeworfen wurden. Guernica total. Die Älteren unter uns erinnern sich an die schrecklichen Bilder, die damals über die Bildschirme des noch jungen Fernsehens in die Stuben flimmerten, Bilder die heftige, Welt weite Proteste auslösten. Vergleichbare Bilder aus dem Irak könnten übrigens zum Nachdenken darüber anregen, wie weit unsere Wahrnehmung abgestumpft ist, aber das ist eine andere Geschichte.

Eine Facette des US-Krieges in Vietnam war zunächst weniger im Vordergrund als Napalm- und andere Bomben. Sie war aber, nicht weniger zerstörerisch. Ihre Hinterlassenschaft hat verheerende Folgen bis heute. Ich spreche von den Dioxin haltigen Herbiziden, das von 1961 bis 1971 über Vietnam versprüht wurde. Was man heute über den chemischen Krieg in Vietnam weiss, ist so gravierend, dass es den Schluss nahe legt, die Geschichtsbücher zu korrigieren: nicht die oft genannte Tonkin-Affäre 1964 markiert Beginn dieses Krieges, der in der westlichen Welt Vietnam-Krieg genannt wird, sondern der Beginn der Sprühflüge.

Leuchten wir diesen Beginn etwas aus: Im Mai 1961 schickte John F. Kennedy seinen Vizepräsidenten Lyndon B. Johnson nach Saigon, um mit dem südvietnamesischen Präsidenten Ngo Dinh Diem über die zukünftige amerikanische Hilfe zu verhandeln. Eines der Ergebnisse war ein militärisches Entwicklungs- und Testzentrum in Vietnam (CDTC) unter der Federführung des Pentagons. Es hatte zum Ziel, neue Methoden und Waffen für die Bekämpfung von Aufständen zu entwickeln. Eine der ersten Aufgaben bestand darin herauszufinden, wie weit Herbizide als Mittel der Kriegsführung taugen würden.

Im November 1961 segnete Präsident Kennedy jenes Programm ab, das unter den Decknamen „Trail Dust“ und „Operation Ranch Hand“ in die Geschichte eingegangen ist. Es ermöglichte in Südvietnam definitiv den Einsatz von Herbiziden. Das erklärte Ziel war die Entlaubung und letztlich Vernichtung der Wälder, die dem Widerstand zur Tarnung und als Versorgungswege dienten. Entlaubt wurden neben Wäldern aber auch Umgebungen von Militärbasen und Flugplätzen. Niedergespritzt wurden Flussufer. Vernichtet wurde Ackerland, um dem Gegner Nahrungsgrundlagen zu entziehen und so Bauern aus den vom Widerstand beherrschten Bezirken in regierungskontrollierte Gegenden und die sogenannten „Wehrdörfer“ zu zwingen.

Am 7. November 1961 wies Verteidigungsminister Robert McNamara den Vorsitzenden der Stabschefs und den Minister für Luftstreitkräfte an, in aller Eile Flugzeuge, Personal und Chemikalien bereitzustellen, um die fast reife Ernte in jenen Gegenden zu zerstören, in denen der Widerstand vermutet wurde.

> Hai Tam

Elmo R. Zumwalt, befehlshabender Flottenadmiral zur Zeit des US-Krieges in Vietnam und selbst Vater eines als Kriegsfolge missgebildet geborenen Sohnes, bezeichnete diesen Krieg als „den grössten experimentellen chemischen Krieg“. Keine 20 Jahre nach den Atompilzen über Hiroshima und Nagasaki wurden in Vietnam grossflächig Chemiewaffen ausprobiert.

2003 kam die Wissenschafterin Jeanne Stellman zum Schluss, dass der Chemiewaffeneinsatz noch erheblich umfangreicher war, als bis dahin – auch in Vietnam selbst – angenommen worden war. Im Magazin Nature vom April 2003 veröffentlichte sie die Forschungsergebnisse aus ihrer minutiösen Arbeit in den Archiven der Air Force. Zusammen mit ihrem Team der Columbia Universität hat sie während fünf Jahren aus den Bordbüchern der Piloten Fakten zusammengetragen. Neben dem exakten Wissen darüber, welche Substanzen wann und in welcher Menge über Vietnam versprüht wurden und welche Administration für welche Entscheide die politische Verantwortung trug, hat die Forschergruppe auch die Details der Ziele und Absichten ausgelotet. In minutiöser Kleinarbeit wurden Tausende von Flugplänen, Mengen und Art der verwendeten Herbizide mit geografischen Daten in Zusammenhang gebracht und so eine Karte der betroffenen Zonen erstellt, die weit präziser und aussagekräftiger war, als die bis dahin bekannten Angaben zu kontaminierten Gebieten.

Aufgrund dieser Forschungsresultate konnten die Orte und die Zahl der Menschen, die von den Sprühflügen betroffen waren, umfassender als bisher beziffert werden. 3181 Dörfer wurden durch die 77 Millionen Liter Entlaubungsmittel direkt besprüht. Angesichts der Tatsache, dass der Wind die Gifte noch über die anvisierten Ziele hinaus getragen hat, muss heute davon ausgegangen werden, dass in Vietnam bis 4,8 Millionen Zivilpersonen den Chemiewaffen unmittelbar ausgesetzt waren. Dazu kommen Menschen in den Grenzregionen von Laos und Kambodscha, die ebenfalls von den Sprühaktionen betroffen waren.

Die Auswertung der Bordbücher beweist im Weiteren, was Beobachtende schon lange festhielten: es ging den verantwortlichen Politikern und Militärs nicht allein um die Entlaubung der Ho Chi Minh-Piste, sondern auch um die Zerstörung der Nahrungsbasis, die Aushungerung des Feindes.

In den Nachrichten des Pressedienstes der UNO war nach der Veröffentlichung der Studie von Jeanne Stellman zu lesen, dass über 30 Jahre nach dem Versprühen von Agent Orange durch die US-Truppen in Vietnam die Gesundheitsschäden für die Kriegsveteranen und Familien wie auch für Hunderttausende Vietnamesinnen und Vietnamesen nach wie vor verheerend seien und die Geburtsschäden sich bereits in der dritten Generation manifestierten.

Die präzisen Fakten können die bis heute andauernden Ausflüchte über ungenügende wissenschaftliche Grundlagen zu den Zusammenhängen zwischen den versprühten Giftstoffen und deren medizinischen Folgen zu widerlegen.

In der bekanntesten dieser giftigen Substanzen, dem Agent Orange, wurde die fast unglaubliche Menge von 366 Kilogramm Dioxin über dem Süden Vietnams versprüht. Im Vergleich dazu: In Seveso waren es 250g Dioxin, die in die Umwelt gelangten.

Agent Orange/Dioxin ist für eine ständig wachsende Liste von Gebrechen verantwortlich, einschliesslich verschiedener Formen von Krebs, dem Geburtsschaden Spina Bifida (offene Wirbelsäule) und anderer Missbildungen, von Diabetes Typ 2, Schäden im Nervensystem, im Immun- und Hormonsystem und bei der Fortpflanzung. Was so seriösen vietnamesischen Wissenschaftern wie Prof. Le Cao Dai und seiner Forschergruppe nicht abgenommen wurde, wird heute von renommierten, international anerkannten Kollegen, die über ganz andere finanzielle Mittel und Laboreinrichtungen verfügen, bestätigt.

Das gleiche gilt für die Forschungen von Prof. Vo Quy und seinem Team, das in Bezug auf die Schäden an Flora und Fauna den Bergriff des Ökozids geprägt hatte. In manchen Gebieten, wo einst Regenwälder wuchsen, gibt es heute nur noch Gräser und Gestrüpp. Die Folge sind Erosionen, Überschwemmungsschäden und Erdrutsche.

Aufforstungsprogramme sind zwar im Gange, sind aber angesichts der Vergiftung des Bodens bedeutend langwieriger als unter normalen Umständen. All die über Jahre zusammengetragenen Forschungsresultate sagen aber eines nicht aus, das immer wieder behauptet wird: Es stimmt nicht, dass die US-Army nicht wusste, was sie tat. Die Warnungen kamen früh und für offene Ohren unüberhörbar: In den USA wurden erste Warnungen von Wissenschaftern, wonach Dioxin gesundheitsgefährdend sei, schon in den frühren 60-er Jahren, nach Beginn der Sprühaktionen laut. 1967 unterschrieben siebzehn Nobelpreisträger zusammen mit weiteren fünftausend Wissenschaftlern eine Petition an die amerikanische Regierung, die verlangte, die Gifteinsätze zu stoppen. Nichts geschah. Im Gegenteil, die Antwort aus dem Pentagon war, dass Dioxin nicht gefährlicher wäre als Aspirin.

Auch in der Schweiz gab es schon in jener Zeit Warnungen. Die Centrale Sanitaire Suisse, CSS, heute medico international schweiz, veröffentlichte eine Broschüre unter dem Titel „Vietnam: Dokumente über den chemischen und bakteriologischen Krieg“. Darin waren minutiös Berichte aus US- und anderen Quellen über diesen gefährlichen, höchst beunruhigenden Aspekt der Kriegführung zusammentragen.

Das Vietnamesische Rote Kreuz schätzt heute die Zahl der Opfer von Agent Orange / Dioxin auf 3 Millionen. Eine Zahl also, die etwa gleich hoch ist, wie jene der unmittelbaren Kriegstoten. Von den Kontaminierten der 1. Generation sind viele bereits gestorben, an Krebs oder anderen Krankheiten, die ihr geschwächter Körper nicht überstand.

Tausende der Kinder, die von dieser Kriegsfolge betroffen sind, brauchen lebenslange Pflege durch ihre Familien, die oft ohnehin schon von Armut und in vielen Fällen auch von weiteren kriegsbedingten Verletzungen und Krankheiten gezeichnet sind. Während die ersten über 40 Jahre alt sind, werden noch heute schwer geschädigte Kinder geboren.

Dass die sozialen Folgen eines Desasters solchen Ausmasses immens sind, versteht sich von selbst. Vietnam ist inzwischen zwar in der Lage, diesen Menschen eine ganz bescheidenen Rente zu bezahlen, aber dass diese ist nur ein Tropfen auf einen heissen Stein sein kann, ist auch klar.

Vietnam ist ein armes Entwicklungsland, das nach dem Krieg auch noch ein fast 20 Jahre dauerndes US-Embargo zu erleiden hatte. Zur Behebung der Langzeitschäden und zur Behinderten gerechten Betreuung der Opfer braucht es internationale Unterstützung.

Zehn Jahre lang hatte Vietnam versucht, mit Appellen an das humanitäre Gewissen der internationalen Gemeinschaft und insbesondere der USA Hilfe für die Agent Orange Opfer zu erhalten. 1999 setzte die Internationale Liga der Rotkreuz und Rothalbmond-Gesellschaften das Thema auf ihre Traktandenliste. Einige Rotkreuz-Gesellschaften und Hilfswerke sind daraufhin zu Gunsten der Opfer aktiv geworden, unter ihnen auch das Schweiz. Rote Kreuz. Als das US-Red Cross 170 Millionen Dollar bereitstellte, war die Hoffnung gross, dies wäre ein Durchbruch, allenfalls gar der Anfang von Kompensationen. Doch dem ist, zumindest bis heute, nicht so, obschon inzwischen eine Mehrheit der Bevölkerung in den USA der Meinung ist, dass für die Opfer des Vietnam-Krieges „etwas getan werden müsse“.

Am 30. Januar 2004 reichte eine Gruppe von Opfern und ihr Verein, die Vietnam Association of Victims of Agent Orange/Dioxin, kurz VAVA, beim Gericht des Staates New York gegen über drei Dutzend Chemiefirmen in den USA eine Zivilklage ein. Unter diesen Firmen sind erwartungsgemäss Dow Chemical, die auch Produzentin von Napalm war, und Monsanto. Die Klägerinnen und Kläger, unter ihnen die bekannte Ärztin Phan Thi Phi Phi, selbst Opfer und langjährige Forscherin auf dem Gebiet der Langzeitfolgen durch Agent Orange, verlangten in ihrer umfangreichen, sorgfältig erarbeiteten Anklageschrift für den Musterprozess Zahlungen an die Opfer, deren Gesundheit durch den Einsatz der Produkte der inkriminierten Firmen schwer geschädigt wurde. Die Anklage stützte sich auf die Gesetze zur Entschädigung von Ausländern aufgrund der Verletzung internationalen Rechts und die Produkthaftung. Brisant ist, wie die Bereicherung an den schädigenden Produkten als zusätzlich belastender, ethisch verwerflicher Faktor eingebracht wurde. Damit war eine neue Phase eingeläutet. Die Opfer bitten seither nicht mehr bloss um humanitäre Hilfe, sie fordern Gerechtigkeit.

Im März 2005 wurde die Klage abgewiesen mit der lapidaren Begründung, Agent Orange sei ein Herbizid und keine Chemiewaffe. In der Folge haben die KlägerInnen und ihre Rechtsvertreter Berufung eingelegt. Im sich lange hin ziehenden Verfahren haben am 18. Juni dieses Jahres die Anhörungen der Opfer vor der 2. Instanz der US-Justiz stattgefunden. Geäussert hat sich das Gericht seither noch nicht, doch letzten Monat sind zwei der zwei Mitglieder der Delegation, die in New York ausgesagt hatte, Nguyen Van Quy und Nguyen Thi Hong, an ihren Krebsleiden gestorben. Bis zum letzten Atemzug hatten sie all ihre Kräfte im Kampf um Gerechtigkeit eingesetzt. Wir teilen die Trauer ihrer Familien und Freunde.

Sowohl in Vietnam als auf internationaler Ebene ist eine grosse Solidarität mit den Agent Orange Opfern in Gang gekommen. Ungezählte Veranstaltungen und Geldsammlungen haben in Vietnam selbst stattgefunden. Nach Bekannt werden des erstinstanzlichen Urteils, ging eine Welle der Empörung durch das Land. Innert kürzester Zeit setzten 12,5 Millionen VietnamesInnen ihre Unterschrift unter eine Petition, die Gerechtigkeit für die Opfer forderte. Die internationale Petition haben gut 700’000 Personen unterzeichnet.

Am 29. April 1997 wurde in Paris die „Internationale Konvention über chemische Waffen“ (CIAC) unterzeichnet, die ein Verbot chemischer Waffen aussprach.

10 Jahre später haben die Freundschaftsgesellschaften mit Vietnam aus Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Italien, Schweden, Spanien und der Schweiz gemeinsam beschlossen, den „Internationalen Aufruf von Juristinnen und Juristen zur Verantwortung der Vereinigten Staaten gegenüber Vietnam“ zu verbreiten und ihm Nachdruck zu verschaffen. Der Aufruf der sieben VölkerrechtlerInnen weist stringent die Verantwortung der USA gegenüber den Opfern ihrer chemischen Kriegsführung, aber auch gegenüber Vietnam als Land, das mit der Gesamtheit der Schäden konfrontiert ist, nach. „In Erwägung folgender Fakten…“ beginnt das minutiös recherchierte Dokument und kommt zum Schluss: „Durch die schlichte Tatsache, dass C123-Flugzeuge geschickt wurden, um unter Bruch der territorialen Integrität Pflanzengifte über den Wäldern eines fremden Landes zu versprühen, und dass durch diese Handlungen Verletzungen und Zerstörungen verursacht wurden, die gegen die Menschenrechte verstossen, wie immer auch der modus operandi gewesen sein mag, wurde ein illegaler Akt vollzogen, mit dem sich die Vereinigten Staaten selbst für die Folgen verantwortlich gemacht und damit die Pflicht auf sich geladen haben, diese Folgen zu beheben.“

Angesichts des Leides der Opfer und in der Überzeugung, dass ein wirklicher Friede sich erst dann entwickeln kann, wenn die Kriegsverbrechen gesühnt sind, rufen wir Sie dazu auf, den internationalen Aufruf der Juristinnen und Juristen mit zu unterzeichnen. Sie finden ihn auf dem Infotisch zusammen mit dem Buch, aus dem die eindrücklichen Fotos von Roland Schmid stammen, und andern Materialien der Vereinigung Schweiz-Vietnam.

Anjuska Weil

28. August 2007

Gemeinsame Medienerklärung europäischer Freundschaftsgesellschaften mit Vietnam: 29.April 1997 – 29. April 2007

Am 29. April 1997 wurde die „Internationale Konvention über chemische Waffen“ (CIAC) in Paris unterzeichnet, die ein Verbot chemischer Waffen aussprach. Daraufhin hat Die UNO beschlossen, den 29. April zum internationalen Gedenktag an die Opfer chemischer Krieg zu erklären.

Wir, die Freundschaftsgesellschaften mit Vietnam aus neun Ländern Europas, wollen zum zehnten Jahrestag dieser Konvention ein Zeichen setzen, indem wir uns mit dieser gemeinsamen Presseerklärung dem „Internationalen Aufruf von Juristen für die Verantwortung der Vereinigten Staaten gegenüber Vietnam“, dem Land, gegen das die USA einen umfassenden chemischen Krieg in den Jahren von 1961 bis 1971 geführt haben, anschließen und uns verpflichten, diesen Aufruf möglichst umfassend zu verbreiten….

Juristenaufruf (pdf format)

10ème anniversaire Journée internationale des victimes des guerres chimiques: 29.April 1997 – 29. April 2007

Le 29 avril 1997 a été signée la Convention Internationale interdisant les Armes Chimiques (CIAC);  l’ONU a fait du 29 avril la Journée internationale de commémoration des victimes des guerres chimiques.

Nous, associations d’amitié avec le Vietnam de neuf pays d’Europe, marquerons ce dixième anniversaire en adoptant et en nous engageant à diffuser massivement   la pétition de soutien à l’  « Appel international de juristes pour la responsabilité des Etats-Unis envers le Vietnam »   auquel ils ont livré une gigantesque guerre chimique de 1961 à 1971 ….

Appel des juristes (format pdf)

2006

Le 10 août journée des victimes de l’Agent Orange

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Publication Livre de Peter Jäggi (link bị lỗi – ko tìm thấy file)

Des millions de personnes autour du globe participent chaque année aux commémorations des victimes des bombes atomiques lancées sur Hiroshima et Nagasaki les 6 et 8 août 1945. Des centaines de milliers de personnes crient „halte!“ à la guerre portée au Liban. L’Association Suisse-Vietnam est à côté de tous ceux et toutes celles qui oeuvrent contre la barbarie de la guerre et pour une paix juste.

C’est dans cet ésprit qu’elle rappelle que le 10 août est le jour de solidarité avec les victimes de l’Agent Orange/dioxine qui attendent depuis plus de 30 ans que leur soit rendue justice.

Entre 1961et 1971 l’aviation Américaine a utilisé l’arme chimique en déversant sur le Vietnam plus de 80 millions de litres de défoliants contenant presque 400kg de dioxine. L’Association des Victimes de l’Agent Orange estime aujourd’hui que 4,8 millions de Vietnamiens et Vietnamiennes ont été exposés à la dioxine, dont 3 millions ont été affectés sérieusement par cette substance extremement toxique et parmis eux beaucoup d’enfants. Des dixaines de milliers d’entre-eux ont souffert de cancers et d’autres maladies incurables et ont subit une terrible mort lente.

Des dixaines de milliers de Vietnamiens et Vietnamiennes ont été atteints dans leur fonction reproductive. De nombreuses femmes ont été privés du bonheur de la maternité, d’autres ont donné naissance à des enfants avec des malformations, des troubles mentaux et d’autres hadicapes graves.

On ne connaît pas encore la liste complète des souffrances multiples, mais on sait, que la dioxine est responsable de plusieurs formes de cancer, de malformations graves, d’anomalies neuropsychologiques et autres. Aujourd’hui encore naissent des enfants mutilés par la dioxine. Ce sont les petits-enfants de ceux et celles qui ont été exposés aux épandages.

En janvier 2004 l’Association des Victimes de l’Agent Orange a déposé une plainte contre 37 entreprises fabricants ces substances toxiques dont Dow Chemical et Monsanto auprès de la Cour de Brooklyn NY. En mars 2005 le rejet de la plainte a été rendu public. Entre-temps un recours a été déposé et on attend le jugement de la deuxième instance cette année encore.

Mais les victimes qui souffrent chaque jour ne peuvent plus attendre le résultat de toutes ces procédures juridiques longues et incertaines. Elles ont besoin de notre solidarité maintenant. Vu l’ampleur de la tragédie et les besoins immenses qu’elle occasionne, on comprend que les solutions dépassent les capacités d’aide des vietnamiens.

C’est pour cela que l’Association Suisse-Vietnam lance un appel à toutes les personnes et organisanisations de bonne volonté visant à rendre public la souffrance des victimes de l’Agent Orange et à leur apporter un soutien. Ces victimes de guerre ne doivent pas tomber dans l’oubli au moment ou de nouvelles guerres font de nouvelles victimes.

L’Association Suisse-Vietnam pour sa part est à disposition pour informer lors d’une soirée réservée à ce thème ou en montant une exposition ou en étant présent avec un stand ou encore sous d’autres formes. Elle se réjouit d’être contactée à ce sujet.

Zurich, le 8 Août 2006, Anjuska Weil

10. August, Tag der Agent Orange Opfer

Millionen Menschen rund um den Globus nehmen jedes Jahr am Gedenken der Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroschima und Nagasaki am 6. und 8. August 1945 teil. Hunderttausende rufen „Stopp“ angesichts des Krieges, der den Libanon überzieht. Die Vereinigung Schweiz-Vietnam ist an der Seite all jener, die gegen die Barbarei des Krieges und für einen gerechten Frieden eintreten.

In diesem Sinne möchten wir darauf aufmerksam machen, dass der 10. August der Tag der Solidarität mit den Opfern von Agent Orange / Dioxin ist, die seit über 30 Jahren darauf warten, dass sie Gerechtigkeit erfahren.

Zwischen 1961 und 1971 hat die Luftwaffe der USA über 80 Millionen Liter Entlaubungsmittel über Vietnam versprüht, die den Charakter von Chemiewaffen haben und fast 400kg Dioxin enthielten. Die Vereinigung der Agent Orange Opfer geht heute davon aus, dass 4,8 Millionen Vietnamesinnen und Vietnamesen dem Dioxin ausgesetzt waren, von denen 3 Millionen von der extrem giftigen Substanz ernsthaft geschädigt worden sind, unter ihnen viele Kinder. Zehntausende haben an Krebs und anderen unheilbaren Krankheiten gelitten und sind einen langsamen qualvollen Tode gestorben.

Zehntausende von Vietnamesinnen und Vietnamesen sind in der Gesundheit ihrer Fortpflanzung beeinträchtigt. Zahlreichen Frauen blieb das Mutterglück verwehrt, andere haben Kinder mit Missbildungen, geistigen und anderen schweren Behinderungen zur Welt gebracht.

Noch ist die Liste der mannigfachen Leiden nicht vollständig, aber man weiss, dass Dioxin für verschiedene Formen von Krebs, für Geburtsgebrechen, für neuropsychologische und andere schwere Störungen verantwortlich ist. Noch heute werden durch das Dioxin verstümmelte Kinder geboren. Es sind Enkelinnen und Enkel jener, die den Sprühflügen ausgesetzt waren.

Im Januar 2004 hat die Vereinigung der Agent Orange Opfer beim Gericht in Brooklyn NY Klage gegen 37 Herstellerfirmen der giftigen Substanzen eingereicht, unter ihnen Dow Chemical und Monsanto. Im März 2005 wurde die Abweisung der Klage bekannt gegeben. Inzwischen ist der Rekurs eingereicht und mit dem zweitinstanzlichen Urteil wird noch dieses Jahr gerechnet.

Doch die Opfer, die jeden Tag leiden, können nicht warten, bis das langwierige und unsichere juristische Prozedere abgeschlossen ist. Sie brauchen unsere Solidarität jetzt. Angesichts des Ausmasses der Tragödie und der immensen Bedürfnisse, die es hervorgerufen hat, ist verständlich, dass diese die vietnamesischen Möglichkeiten der Hilfeleistung übersteigen.

Deshalb lanciert die Vereinigung Schweiz-Vietnam einen Appell an alle Menschen und Organisationen guten Willens, das Leiden der Agent Opfer bekannt zu machen und ihnen Hilfe zukommen zu lassen. In einem Zeitpunkt, in welchem neue Kriege neue Opfer hervorbringen, dürfen diese Kriegsopfer nicht in Vergessenheit geraten.

Die Vereinigung Schweiz-Vietnam steht für Abende zum Thema, für Ausstellungen, die Präsenz mit einem Stand oder andere Formen der Information gerne zur Verfügung. Sie freut sich darauf, in diesem Sinne kontaktiert zu werden.

Zürich, 8. August 2006, Anjuska Weil

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Publikation Buch von Peter Jäggi

A story of triumph for congenitally joined twin

Nguyen Duc and his betrothed Thanh Tuyen

Once congenitally joined with his brother allegedly due to Agent Orange, one of the twins is set to marry this December at 25 years of age, famed after being successfully separated in 1988.

The success of the operation finally gave Nguyen Duc a new and independent life after being joined at the pelvis with a common digestive tract and three legs between the two boys. Duc came out of the operation with the only operable leg, and finds himself in love, and ready to get married.

Duc and his girlfriend Nguyen Thi Thanh Tuyen often visit his home in Hoa Binh Village (Village of Peace) hostel [attached to Ho Chi Minh City’s obstetrics hospital Tu Du] to visit his twin brother Nguyen Viet, who was render immobile by the operation.

Duc is computer technology specialist who works as administrative staff for the Tu Du hospital where he has received a wealth of support from the beginning. He now has a monthly salary of VND1.9 million (US$119), solid take-home pay for a disabled person in Vietnam. Duc said he met his girlfriend Tuyen in April 2004 after the two had joined the Red Cross society to do charitable work and raise money and provide assistance for others in Hoa Binh Village.

Doctor Nguyen Thi Phuong Tan, director of the Hoa Binh Village said Duc is an example of the fact that anything is possible in life, an energetic man despite his disposition. “Duc has persevered since he was young,” recalled the doctor. “From a weak little boy, Duc struggled to overcome illness and obstacles to become a man with great computer skills and now marriage.”

Duc said his wedding party will be organized on December 16, 2006 at Bao Tran restaurant in the city-based Thuong Xa Tax shopping center in District 1 on Nguyen Hue street. The wedding party is to be sponsored by Japanese company, Yasaka.

Historic operation

In 1981, a young woman in Sa Thay district of Kon Tum province in Vietnam’s Central Highlands, gave birth to the unusually deformed twins, which has been attributed to coming in contact with Agent Orange.

Kon Tum, where the twin’s mother had lived during American War was an area that the Americans sprayed heavily from 1962 to 1970 with the herbicide that contains the highly toxic and stable chemical called dioxin – the source of Agent Orange causing deformities.

Seven years later, twin Viet contracted encephalitis – an inflammation of the brain, and doctors decided to separate them to prevent the other healthy boy from contracting the disease.

The operation started on October 4, 1988 at the Tu Du hospital with a squad of leading Vietnamese and Japanese surgeons and lasted some 12 hours, with Japan providing the expertise, tools and technical equipment. The success of the operation was a first in Vietnam and only the seventh of its kind in the world.

After the operation, Duc traveled to Japan many times for rehabilitation operations, availing him his present healthy state. The surgery gave Duc a better life, while his brother Viet suffers from brain shrinkage and has been bed-ridden his whole life.

Viet doesn’t even flinch when his twin brother climbs awkwardly onto the bed next to him. Duc opined, “we are the victims of Agent Orange and I think the United States must pay compensation to help those people who were victims of the war.“ Doctors said the twins are representative of the third generation victims of Agent Orange.

Source: Nguoi Lao Dong – Translated by Minh Phat

„Gerechtigkeit für die Opfer von Agent Orange in Vietnam!“

Schritt für Schritt macht diese Forderung ihren Weg. Zum ersten Mal seit dem Ende des amerikanischen Krieges in Vietnam gehen Menschen wieder auf die Strasse, nun um mit Nachdruck auf die Spätfolgen dieses Krieges aufmerksam zu machen. Am 6. November fanden in San Francisco, Stockholm, Paris, Nimes und weiteren Städten Europas und der USA Aktivitäten statt. In Paris wurde symbolisch eine „Mauer des Friedens“ errichtet.

Prof. Nguyen Trong Nhan, der ehemalige Gesundheitsminister Vietnams und spätere Präsident des Vietnamesischen Roten Kreuzes, reiste im Dezember mit Agent Orange Opfern durch die Vereinigten Staaten. Ziel dieser Reise ist es, der Öffentlichkeit in den USA die Realität vor Augen zu führen und für die Klage der Agent Orange Opfer gegen die 37 Herstellerfirmen des Giftes zu sensibilisieren. Umfragen zeigen, dass inzwischen über die Hälfte der US-Bevölkerung zur Einsicht gelangt ist, dass für die Opfer etwas getan werden müsse.

Die legendäre Mme Nguyen Thi Binh, ehemalige Aussenministerin der Provisorischen Revolutionsregierung Südvietnams und spätere Vizepräsidentin der Sozialistischen Republik Vietnam, war in ähnlicher Mission in Europa unterwegs. An Treffen mit Vertreterinnen und Vertreter der Solidaritätsbewegung wurden die weiteren Schritte der internationalen Kampagne zu Gunsten der Opfer der Chemiewaffeneinsätze besprochen. Die Präsidentin der Vereinigung Schweiz-Vietnam hat am Treffen in Paris teilgenommen.

Das Thema des chemiewaffen-Einsatzes in Vietnam wurde in der Schweiz Ende der sechziger Jahre erstmals aufgegriffen. In der von der Centrale Sanitaire Suisse herausgegebene Broschüre „Vietnam – Dokumente über den chemisch-bakteriologischen Krieg“ hatte Dr J.P. Guignard zusammen mit weiteren Ärzten in der Romandie beunruhigende Informationen zusammengetragen. In der Wahrnehmung standen damals jedoch die Bombardierungen und die blutigen Kriegsgräuel im Vordergrund, sowohl in Vietnam selbst als auch in der internationalen Berichterstattung.

Zum 25. Jahrestag der Befreiung Südvietnams, der auch das Ende des Krieges brachte, gestalteten der Autor Peter Jaeggi und der Fotograf Roland Schmid im Auftrag verschiedener Schweizer Hilfswerke unter dem Titel „Als mein Kind geboren wurde, war ich sehr traurig“, die eindrückliche Ausstellung zu den Spätfolgen der Chemiewaffeneinsätze, deren Vernissage in Basel auf breites Medienecho stiess. Später wurde die Ausstellung durch die Vereinigung Schweiz-Vietnam in mehreren weiteren Städten gezeigt und dabei auch in die Romandie gebracht.

Das gleichnamige Buch, ein erweiterter Ausstellungskatalog, kann bei der VSV in deutscher und französischer Sprache zum Preis von Fr. 39.80 bestellt werden.

Die Spätfolgen von Agent Orange sind seit gut fünf Jahren das Schwerpunktthema der VSV. Sie hat die Stockholmer Konferenz über Langzeitschäden des Krieges in Kambodscha, Laos und Vietnam vom Juli 2002 sowohl finanziell, als auch durch die aktive Teilnahme und anschliessende Übersetzungsarbeiten unterstützt.

Das gleiche gilt für die Pariser Konferenz vom März 2005. In ihrer Publikation, dem „Hoa Binh“ (was übersetzt „Frieden“ heisst), berichtet die VSV regelmässig über die Langzeitschäden der Chemiewaffeneinsätze und die wachsende Bewegung, welche Gerechtigkeit für die Opfer fordert. Daneben werden andere Aspekte wie z.B. die Süd-Süd-Kooperation Vietnams in Afrika oder ökologische und kulturelle Fragen aufgegriffen, Meist sind es Themen welche in der hiesigen Berichterstattung zu Vietnam kaum Beachtung finden. Zum 30. Jahrestag der Deklaration der Unabhängigkeit Vietnams hat die VSV eine Sondernummer herausgebracht. Ausgaben des Hoa Binh können bei der VSV kostenlos bezogen werden.

Die Unterstützung der VSV gilt ferner ganz direkt der Klage der Agent Orange Opfer gegen die Herstellerfirmen des dioxinhaltigen Giftes. So hat sie der vietnamesischen Vereinigung der Agent Orange Opfer im Frühling dieses Jahres zwei Tausend Dollar und die gesammelten Unterschriften unter die Petition an die US-Regierung übergeben. Derzeit beteiligt sie sich an der internationalen Kartenaktion. Auch diese Karten können bei der VSV bezogen werden.

Wie hiess es doch vor über vierzig Jahren: „Solidarität…“ Im Kampf um Gerechigkeit für die Opfer von Agent Orange braucht Vietnam uns noch einmal.

Anjuska Weil, Januar 2006  

2005

Vietnam braucht unsere Solidarität noch einmal - Zur Agent Orange Konferenz in Paris, 11. und 12. März 2005

Die Pariser Konferenz, welche die französisch-vietnamesische Freundschaftsgesellschaft organisiert hatte, wurde zu einem vollen Erfolg.

Fast 300 Personen, unter ihnen Persönlichkeiten wie Madame Nguyen Thi Binh, ehemals Vizepräsidentin der Republik Vietnam oder die Senatorin Madame Hélène Luc waren zu dieser 2. Konferenz gekommen, die in den prestigeträchtigen Räumen des französischen Senats stattfand. [1] Aus Vietnam nahm eine bedeutende Delegation teil. Ihr gehörten unter anderen Dang Vu Minh, Präsident der Akademie der Wissenschaften Vietnams an, der Umweltwissenschafter Vo Quy, Nguyen Thi Ngoc Phuong, Direktorin des Tu Du Frauenspitals von Ho Chi Mihnh-Stadt, VertreterInnen der Vereinigung der Agent Orange Opfer, unter ihnen die bekannte Ärztin Phan Thi Phi Phi. Aus Belgien, England, Schweden, Monaco, der Schweiz und den USA waren Leute aus mit Vietnam solidarischen Organisationen angereist. Unter den Teilnehmenden aus Frankreich waren zahlreiche VietnamesInnen, auch junge der 2. und 3. Generation, deren Engagement den Agent Orange Kindern gilt.

Die ReferentInnen aus Vietnam, den USA und Frankreich berichteten über den Stand ihrer Arbeit. Dabei gruppierten sich die Themen der Konferenz in fünf Bereiche: Geschichte des Einsatzes von Chemiewaffen im Krieg in Vietnam, Bilanz der Studien zu Epidemiologie und Gesundheitssituation, Zustand des Ökosystems und Perspektiven zu dessen Verbesserung, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen, sowie juristische Aspekte.

Letztere erhielten durch die Nachricht des Nichteintretens auf die Klage der Opfer seitens des Gerichts in Brooklyn NY zusätzliches Gewicht. So wurden denn auch mehrere Vorschläge zum weiteren Vorgehen eingebracht. Alle waren sich dabei in zwei Punkten einig: der Kampf um Gerechtigkeit für die Opfer muss weitergehen und er ist eine langfristige Aufgabe. Dies hielt auch Luu Van Dat, Rechtprofessor und Mitglied des Büros der Internationalen Vereinigung der demokratischen Juristen in seinem eindrücklichen Votum fest, in welchem er juristische Faktenlage, Rechtempfinden und Emotionen überzeugend zur Einheit verband. Über die Schritte auf dem langen Weg entscheidet die vietnamesische Seite souverän in Abwägung aller Konsequenzen. Ein Beispiel illustriert diesen Aspekt: Es wäre durchaus denkbar, dass der Internationale Gerichtshof für Menschenrechte aufgrund der vorliegenden Fakten zum Schluss käme, dass der massive Einsatz der dioxinhaltigen Gifte als Verletzung der Bestimmungen zum Schutze von Zivilpersonen zu werten sei, auch wenn die Substanzen als Herbizide gehandelt werden. Und es wäre ebenso denkbar, dass die USA von einer Mehrheit der Staatengemeinschaft dafür verurteilt würden. Aber dann? Welche Konsequenzen hätte Vietnam zu gewärtigen?

Wie ein roter Faden zog sich die Dringlichkeit der Bedürfnisse der Agent Opfer durch die beiden Konferenztage. Sie können nicht warten, bis die wissenschaftlichen Studien weiter vorangetrieben worden sind. Sie leiden jetzt und brauchen jetzt Hilfe. Um diese im notwendigen Umfang zu leisten, ist eine breite Solidaritätsbewegung unabdingbar. Sie aufzubauen ist die Herausforderung, die allen KonferenzteilnehmerInnen ins Gepäck gelegt wurde.

Anjuska Weil  

[1] Die 1. Konferenz hatte im Juli 2002 in Stockholm stattgefunden, Hoa Binh Nr. 22 informierte ausführlich darüber.